Manche sagen, die Sache mit den Familienunternehmen sei besonders. Besonders aufregend, wenn man liebt, was die Familie da angezettelt hat. Besonders nervig, hat man eigentlich andere Pläne fürs berufliche Leben. Zum Glück bin ich in die Familie geboren, die quasi das Eis nach Salzburg gebracht hat. Dreimal dürft ihr raten, ob mir das gefällt.

1923 kam mein Opa Leopold von einer langen Europareise nach Hause. Im Gepäck hatte er das beste Mitbringsel, das ich mir vorstellen kann: ein Rezept für Speiseeis. Von da an arbeitete er daran, die Köstlichkeit mit den Salzburger*innen zu teilen. Eine Leidenschaft, die er den nächsten Generationen seiner Familie weitergab, zuerst meinem Opa Kurt. Dann meinem Vater Thomas und schließlich auch mir, Denise. Übrigens: Mich nennen alle nur Nissi.

Manche sagen, die Sache mit den Familienunternehmen sei besonders. Besonders aufregend, wenn man liebt, was die Familie da angezettelt hat. Besonders nervig, hat man eigentlich andere Pläne fürs berufliche Leben. Zum Glück bin ich in die Familie geboren, die quasi das Eis nach Salzburg gebracht hat. Dreimal dürft ihr raten, ob mir das gefällt.

1923 kam mein Opa Leopold von einer langen Europareise nach Hause. Im Gepäck hatte er das beste Mitbringsel, das ich mir vorstellen kann: ein Rezept für Speiseeis. Von da an arbeitete er daran, die Köstlichkeit mit den Salzburger*innen zu teilen. Eine Leidenschaft, die er den nächsten Generationen seiner Familie weitergab, zuerst meinem Opa Kurt. Dann meinem Vater Thomas und schließlich auch mir, Denise. Übrigens: Mich nennen alle nur Nissi.

Übrigens: Wir haben unsere ganze Firmengeschichte aufgeschrieben. Du
kannst hier klicken und nachlesen.

Opa Kurt, warst du auch noch mit dem Pickel Eis hacken?

Nein, nein. Als ich begann, im Geschäft mitzuarbeiten, gab es zum Glück schon Maschinen, die uns unter die Arme griffen. Wir konnten das Eis bereits in Glasamphoren zu den Verkaufsständen liefern, das hielt dort ganz gut einen Verkaufstag lang. Mein Vater hingegen, hatte da eine ganz andere Aufgabe.

Mit dem Hacken vom Eis war es ja nicht getan. Dieses wurde in den isolierten Kellern zerkleinert, mit Salz vermischt. Die Mischung wurde zwischen Rührwerk und Holzbottich geschüttet. Die Innenseite vom Holzbottich war eine Kupferbirne, die durch die Kälte anfror. Mit einer Holzspachtel schabten sie schließlich die Wände ab, um eine gefrorene Masse, das Eis, zu erhalten. Mühsam, oder?

Das klingt wirklich aufwendig. Was glaubst du, hat Uropa Leopold damals an dem Ganzen gefallen? Warum machte er trotz der Mühe weiter?

Ich weiß es nicht, aber ich kann mir vorstellen, dass er großen Spaß dabei hatte. Verkauft man Eis, kommen Menschen vorbei, sie umringen einen förmlich. Das hat er sicher auch genossen. Wir haben uns immer witzige Sprüche einfallen lassen. „Wer einmal schleckt, der weiß wie’s schmeckt, der schleckt die ganze Bude weg.“ Oder: „Eis, Eis, Eis macht die Liebe heiß.“ Man muss wissen: Eis war damals noch etwas ganz Besonderes, das gab es ja nicht überall. Und die Sorten waren auch noch viel überschaubarer.

„Wer einmal schleckt, der weiß wie’s schmeckt, der schleckt die ganze Bude weg.“

Wie war das damals, im Sommer? Wir hatten ja viele Verkaufsstände, wie habt ihr das organisiert, so ganz ohne moderne Kommunikation?

In den Sommerferien halfen uns immer ganz viele Jugendliche, die waren 15 Jahre und älter. Ich kann mich erinnern, dass es eine große Freude für sie war, Eis zu verkaufen, man war ja überall beliebt. Eigentlich eine schöne Situation, wenn man Leuten etwas Gutes verkaufen kann und dabei Geld verdient, oder? Wir hatten Verkaufsstände in ganz Salzburg, vom Zoo bis in die Innenstadt. Mit einem Lieferauto brachten wir die Stände in der Früh zu den Plätzen, aber Abend haben wir alles wieder zusammengeklaubt. Damit die Mitarbeiter*innen informiert waren, gab es einen Zettel in der Firma. Da standen alle Nummern drauf und in der Früh, wenn die Sonne schien, haben wir erstmal alle durchgerufen. Wer daheim war und Zeit hatte, kam. Dann wurde den ganzen Tag Eis verkauft. Eine Kugel Eis kostete damals 50 Groschen, für eine größere Portion musste man schon einen Schilling hinlegen. Weil wir keine genormten Portionierlöffel hatten, sondern nur normale Suppenlöffel, fielen die Kugeln mal so und mal so aus. Das heimliche Ziel waren aber immer große Kugeln.

  • Übrigens: Die Sache mit dem fehlenden Portionierlöffel ist der Grund, warum ich nie gelernt habe, einen kleinen Kugel Eis zu machen. Mein größtes Ziel als Kind, das Eis verkaufte, war: die größten Kugeln machen. Dass riesige Kugeln nicht unbedingt wirtschaftlich sind, war mir damals nicht bewusst und ist mir heute egal. Ihr wisst schon, was Hänschen nicht lernt …